PROJEKTINFORMATION
Bezeichnung |
Wohnbebauung und Bankfiliale |
Kirchstraße Weingarten |
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Realisierungswettbewerb | 2. Preis |
Auftraggeber |
VR Bank Ravensburg-Weingarten EG |
Architekten |
Lanz · Schwager Architekten BDA |
Renderings | Lanz · Schwager Architekten BDA |
PREISGERICHTSPROTOKOLL
Der Wettbewerbsbeitrag fügt sich städtebaulich stimmig in die besondere Orts- situation ein. Er besteht aus zwei Grundkörpern, die zu einer T-Form verschmelzen. Hierbei faltet sich das Dachgeschoss des rückwärtigen Baukörpers zu einem Staffelgeschoss an der Kirchstraße auf.
Dieses vierte Geschoss bildet von der Sichtachse der Zeppelinstraße einen angemessenen Schlusspunkt. Durch den Rücksprung zum Amtshaus ordnet sich das Staffelgeschoss dem historischen Gebäude erkennbar unter.
Aus Fußgängerperspektive in der Kirchstraße ist das Staffelgeschoss räumlich nicht mehr wirksam, so dass die Wandhöhe der umgebenden Bebauung aufgenommen wird. Durch die gewählte Flachdachform bleibt vom Platz zwischen Rathaus und Amtshaus die bestehende Blickbeziehung zur Basilika erhalten.
Der Entwurf überzeugt auch hinsichtlich der Grundrissgestaltung. Die Gewerbeflächen sind übersichtlich und ermöglichen eine gute soziale Kontrolle. Für den Nachtbetrieb ist der SB-Bereich als eigenständige Einheit abzutrennen. Dies wäre in der Wettbewerbsarbeit nachzuarbeiten. Die Büroflächen sind in zwei Bereiche aufgeteilt. Der rückwärtige Bereich könnte bei sich ändernden Flächenbedarfen gut dem Servicewohnen zugeordnet werden, dem dadurch mehr Gemeinschaftsfläche zur Verfügung stehen würde. Das bestehende Angebot eines Gemeinschaftsraumes erscheint aber auch jetzt schon einladend und lässt mit der Südorientierung und den Außenflächen einen hohen Nutzwert erwarten.
Gleichermaßen weisen die Wohnungsgrundrisse durchgehend eine hohe Qualität an innerer Organisation und Besonnung auf. Sämtliche Wohn- und Schlafbereiche liegen an der Süd- bzw. Westfassade und laufen in eine großzügige Loggia aus. Die gut belichteten Wohnungen mit Freisitz stellen für die vorgesehene Nutzergruppe, die ggf. nicht mehr täglich die Wohnungen verlassen kann, eine hohe Aufenthaltsqualität sicher.
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Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass es sich um einen gelungen Wettbewerbsbeitrag handelt, der in seiner städtebaulichen Grundstruktur überzeugt und insbesondere hinsichtlich seiner Grundrissgestaltung durchgängig eine hohe Qualität aufweist. Falls es dem Verfasser gelingen würde, in einer Überarbeitung eine Differenzierung der Fassade zwischen Blockinnen- und Außenseite zu gestalten, wäre der Beitrag eine gesamtheitliche überzeugende Antwort, die sowohl für Bauerherr, zukünftige Bewohner und Stadtgesellschaft eine hohe Akzeptanz erwarten lassen würde.