Projektinformationen
Bezeichnung | Oststadtschule 2, 3-zügige Grundschule und 2-fach-Sporthalle in Ludwigsburg |
Wettbewerb | 1. Preis |
Bauherr | Stadt Ludwigsburg |
Architekten |
Lanz · Gruber · Schwager Architekten |
Markus Lanz, Manfred Gruber, Nicolas Schwager | |
Fertigstellung | Juni 2001 |
Fotos | Barbara Schwager |
Städtebauliche Situation und Nutzung
Die Entwurfsüberlegungen führten zu einer S- bzw. meanderförmigen Anordnung der Nutzungsbereiche. Diese Grundrissfigur bildet im Westen und diagonal versetzt im Osten zwei im Charakter unterschiedliche Außenbereiche: Zur Danziger Straße entsteht ein kleiner, von der Straße zurückgesetzter Einganshof, der den Zugang zur Schule markiert. Als Verlängerung und Abschluss des in Ost-West-Richtung verlaufenden Grünzugs orientiert sich der Pausenhof in das neue Bebauungsgebiet.
Am Kreuzungspunkt von Danziger Straße und Wieselweg berühren sich Schule und Sporthalle nur in Form eines transparenten Dachs. Diese torartige Situation stellt einen öffentlichen Zugang zum neuen Bebauungsgebiet her und verbindet über eine großzügige Treppenanlage die beiden Niveaus Danziger Straße und Pausenhof. Das Abrücken beider Gebäudeteile von der Straße schafft hier eine kleine Aufweitung, die auch den Zugang zur Sporthalle einleitet.
Die Sporthalle öffnet sich erdgeschossig zum Pausenhof, ist aber auf der Seite des Wieselwegs zur Hälfte eingegraben.
Eine Forderung aus dem Wettbewerb war eine mögliche Erweiterung der Schule in einem zweiten Bauabschnitt. Diese Erweiterung ist heute jeder Zeit technisch und auch architektonisch möglich, dennoch – und das stellte im Entwurf eine besondere Herausforderung dar – wirkt die ausgeführte zweizügige Grundschule keinesfalls als Fragment.
Die Gebäudeteile und ihre Nutzung
Schule:
Baulicher und funktionaler Mittelpunkt der Schule ist die vertikal und horizontal verglaste Eingangshalle. Sie setzt den Außenraum des Eingangshofs von der Danziger Straße in das Gebäude fort und verbindet (auch visuell) den Eingang mit dem Pausenhof. Sie dient der Schule als großzügige, helle Aktions- und Kommunikationfläche, über Treppe und Aufzug werden von hier sämtliche Nutzungsbereiche erschlossen.
Unmittelbar an die Einganshalle grenzt die mobil abtrennbare Aula. Mit eigener Teeküche und WC-Anlage kann Sie, unabhängig von der übrigen Schule, für unterschiedliche Aktivitäten genutzt werden.
Die Klassenzimmer orientieren sich mit eigenen, vorgelagerten Themengärten nach Osten zu den bestehenden Freianlagen hin. Das Rückgrat der Schule wird gebildet durch die parallel zur Danziger Straße angeordnete Lehrerspange. Im Erdgeschoss, zum Pausenhof geöffnet, befinden sich hier auch Sonderräume wie der Werk- und Musikraum.
Sporthalle:
Kinder und Vereinssportler gelangen vom Eingang Ecke Danziger Straße / Wieselweg über einen Erschließungsgang mit Blick auf das Spielfeld ebenerdig zu den Umkleiden und von dort über zwei Treppenhäuser hinunter in die eigentliche Halle. Unterhalb der Umkleiden befinden sich die Geräteräume.,Der Hallenraum öffnet sich mit einer großflächigen Verglasung nach Norden und bietet durch eine bewegliche Lamellenstruktur die Möglichkeit das Spielfeld visuellzum Park sowie zum Pausenhof hin zu öffnen.
Durch die Tranzparenz und Offenheit sowohl der Sporthalle als auch der Schule zum Rotbäumlesfeld hin, lässt sich, sofern es gewünscht wird, der Kontakt zwischen den Bewohnern und den Nutzern der Gebäude einfach herstellen. Auf diese Weise können auch die Bewohner an dem Leben in der Schule und Sporthalle teilhaben.
Konstruktion
Schule:
Stahlbetonskelett- bzw. Stahlbetonschotten-Tragwerk.
Geschlossene Wandteile mit geschosshoher, hinterlüfteter Faserzementplattenfassade.
Verglaste Fassadenteile als Holzelement- bzw. Pfosten-Riegel-Konstruktion. Eingangshalle als Stahl-Glas-Konstruktion.
Sporthalle:
Dachtragwerk als Stahlkonstruktion in Kombination mit aussteifenden Stahlbetonwänden und -Stützen.
Nordfassade als Stahl-Glas-Konstruktion.
Geschlossenen Wandteile mit hinterlüfteter, vorbewitterter Titanzink-Großrauten-Fassade.