Projektinformationen
Bezeichnung | Generationenzentrum Stuttgart Wangen |
Pflegeheim, Stadtteilraum, Kindergarten, Seniorenwohnanlage | |
Wettbewerb | 1. Preis 2000 |
Bauherr | Stadt Stuttgart / Siedlungswerk Stuttgart |
Architekten |
Lanz · Gruber · Schwager Architekten, LP 1-5 |
Markus Lanz, Manfred Gruber, Nicolas Schwager | |
Fertigstellung | 2006 |
Fotos | die arge lola, Barbara Schwager |
Städtebauliche Situation und Nutzung
Die für den 1999 ausgelobten Wettbewerb formulierten Ziele für das neue Generationenzentrum waren vielfältig und schienen mit den Gegebenheiten des Grundstücks nicht ohne weiteres vereinbar:
Auf der einen Seite bestand der Wunsch nach barrierefreier Verbindung der einzelnen Funktionseinheiten Pflegeheim, Seniorenwohnungen, Kindergarten und Stadtteilraum, der Wunsch diese Bereiche auch zu einem funktionierenden Ensemble zusammenzuführen; anderseits sollte die Bebauung auf dem nordostorientierten Grundstück oberhalb Wangens auf die klimatisch und landschaftlich bedeutende Hangsi- tuation Rücksicht nehmen.
Die mit dem ersten Preis prämierte Wettbewerbsarbeit konnte auf diese unterschiedlichen Anforderungen eine einfache und überzeugende Antwort geben.
In der Beurteilung des Preisgerichts heißt es entsprechend: Den Architekten „gelingt es überzeugend, die Topographie des Grundstücks als Chance zu begreifen und dies in das Gebäudekonzept einzubringen“. Die drei räumlich wirksamen Elemente, das Pflegeheim im Südosten, die drei quer zum Hang gestellten Spangen der Seniorenwohnanlage im Südwesten und der Kindergarten im Nordwesten gruppieren sich – ähnlich einer kleinen Stadt – um einen gemeinsamen Platz, der sich großzügig ins Tal öffnet und zu einem „Ort der Begegnung“ wird.
Ein vom Hang überdeckter, begrünter und zum Platz verglaster Foyerbereich verbindet die einzelnen Nutzungseinheiten ebenerdig und wettergeschützt miteinander.
Der Stadtteilraum, zwischen Pflegeheim und Seniorenwohnanlage gelegen und ebenfalls erdüberdeckt und begrünt, tritt als Volumen nicht in Erscheinung. Er lässt sich mit dem Gemeinschaftsraum der Seniorenwohnanlage zusammenschließen und verstärkt die Idee des Generationenhauses, indem er auch einen Personenkreis außerhalb des Zentrums anspricht.
Die unterschiedlichen Volumen, das horizontal gegliederte Pflegeheim, die durch die Treppenhäuser in Ihrer Vertikalität betonte Seniorenwohnanlage und der kompakte Kindergarten bilden eine abgeschlossene, städtebauliche Figur mit maßstäblicher Fernwirkung.
Durch die Solitärstellung der Gebäudeteile kann die Frischluft dabei ungehindert ins Tal strömen.
Die ausgewogene, differenzierte Gesamtwirkung des Ensembles, die Abstimmung der einzelnen, individuellen Teile untereinander – mit ihren verschiedenen Auftraggebern – blieb in diesem Sinne die zentrale architektonische Herausforderung.